Musikalischer Trip durch Afrika
Kall-Sötenich - Afrika lag
am Wochenende für Eifeler und Gäste aus den umliegenden
Städten quasi gleich nebenan. In der Osmanischen Herberge
in Sötenich fand zum achten Mal in Folge das „Sufi-Soul-Festival“ statt.
In diesem Jahr stand es unter dem Motto „Like in Africa“.
Hunderte von Besuchern fanden am Samstag und Sonntag
den Weg in das etwas maurisch anmutende Gebäude und den dazugehörenden
Innenhof. Sie genossen die heißen Rhythmen, die durchweg
das Programm bestimmten. Eine echte „Entdeckung“ erlebten
die Gäste am Samstagnachmittag. Der junge Gitarrist und Sänger
Chaldun präsentierte mit großer Leidenschaft Reggae,
Hip-Hop und World Music. Scheikh Hassan Dyck, Initiator des Festivals
und selbst studierter Musiker (Cello), zeigte sich ganz begeistert
von so viel Talent.
Ab 19 Uhr sorgte die international besetzte Gruppe „Jam
Salam“ dafür, dass die Sonne in Sötenich eigentlich
noch lange nicht unterging. Bei „Jam Salam“ stand ebenfalls
der Reggae im Vordergrund, gefolgt von Afro Beat, Funk und Fun.
Wobei Fun sich auf die Art bezog, wie die Künstler ihre musikalische
Mission zum Besten gaben. Jeder durfte am Bühnengeschehen
teilnehmen, tanzen und singen bis zum Abwinken.
Ein kleines blondes Mädchen, von Neugierde
gepackt, erklomm die Bühne und wagte sich ganz nah an die
weißen Trommeln heran, die sich vor ihr auftürmten.
Weggeschickt wurde das Kind nicht - im Gegenteil. Es durfte sich
umschauen, so lange es wollte.
Gegen 21 Uhr wollten die Musiker schließlich
ihre Instrumente einpacken, doch so einfach kamen sie nicht davon,
das Publikum entlockte der Band noch etliche Zugaben.
„Löwenstarke Trommler“
Bis in die Nachtstunden ging es in der Osmanischen
Herberge noch weiter. Zunächst spielte der berühmte Jazz-Bassist
Hans Hartmann auf seinem „Chapmanstick“, danach kam
Hip-Hop-Sänger Ammar, der kurz vorher erst auf dem Kölner
Flughafen gelandet war, angebraust. Den Sonntag gestalteten unter
anderem Hassan Dyck, die „Drumming-Gang“ Brotherhood
sowie „Uhuru und die löwenstarken Trommler“.
Begleitet wurden die musikalischen Darbietungen
von einem kleinen Marktgeschehen und einem köstlichen Essensangebot.
Zufrieden registrierte Hassan Dyck die große und vor allem
gute Resonanz, die das Festival in diesem Jahr bei den Gästen
von nah und fern hervorrief. Dyck: „Das sind wohl die Früchte
des Durchhaltens. Wenn man seine Türe öffnet und die
Leute kommen - das ist das Schönste.“ Vorurteile könnten
auf diese Weise abgebaut werden.
Seit den Anfangstagen des Sufi-Soul-Festivals haben
die Organisatoren viel dazugelernt. Im vergangenen Jahr überschrieben
sie das Festival erstmals thematisch, was sich bewährt hat.
Im kommenden Jahr werden die Länder Indien und Pakistan im
Zentrum des Geschehens stehen.
(aus: Kölner Stadt Anzeiger 13.8.)
Link
http://www.ksta.de/html/artikel/1186044284729.shtml
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